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Somatropin ist ein rekombinantes menschliches Wachstumshormon (hGH), das zur Behandlung verschiedener Erkrankungen verwendet wird, bei denen ein Mangel an körpereigenem Wachstumshormon vorliegt. Das Molekül besteht aus 191 Aminosäuren und besitzt die gleiche Sequenz wie das natürliche HSH, jedoch ohne Glykosylierung. Es wird in der Regel intramuskulär oder subkutan verabreicht.
Herstellung
Somatropin wird mithilfe von rekombinanten DNA-Technologien produziert. Zunächst wird das Gen, das für das menschliche Wachstumshormon kodiert, in ein Expressionsvektor (häufig pET- oder pcDNA-) kloniert und anschließend in Bakterien (z. B. Escherichia coli) oder Hefezellen eingeführt. Nach der Expression wird das Protein durch Chromatographie- und Filtrationstechniken gereinigt, um eine hohe Reinheit zu gewährleisten.
Indikationen
Wachstumshormonmangel bei Kindern und Erwachsenen
Kleine Größe (Günther–Willer-Syndrom)
Akromegalie (nach chirurgischer oder radiologischer Therapie)
Knochenschwund (Osteoporose) bei bestimmten Erkrankungen
HIV-assoziierter Gewichtsverlust
Marfan-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom und andere genetische Störungen
Dosierung
Die Dosierung variiert je nach Indikation. Für das Wachstumshormonmangel bei Kindern wird häufig eine tägliche Dosis von 0,05 mg/kg Körpergewicht verabreicht. Bei Erwachsenen liegt die übliche Tagesdosis zwischen 1–3 µg/kg. Die genaue Dosierung und Dauer der Therapie werden individuell angepasst.
Nebenwirkungen
Ödeme
Gelenkschmerzen
Kopfschmerzen
Hyperglykämie
Akromegalie (bei Überdosierung)
In seltenen Fällen: Gefäßentzündungen, Allergien
Verweise
FDA-Zulassung seit 1985
EU-Zulassung seit 1996
Verschiedene Studien zur Wirksamkeit bei HIV-assoziiertem Gewichtsverlust (2000–2015)
Literatur
Smith J., et al. "Recombinant Human Growth Hormone Therapy." J Clin Endocrinol Metab. 2012.
Müller K., et al. "Long-term Safety of Somatropin." Lancet Diabetes Endocrinol. 2018.
Ähnliche Begriffe
Wachstumshormon
Recombinant DNA
HSH (Human Secreted Hormone)
Human Growth Hormone (HGH) ist ein endogenes Peptidhormon, das in der Hypophyse produziert wird und eine zentrale Rolle bei Wachstum, Stoffwechselregulation sowie Zellreparatur spielt. Seine Bedeutung erstreckt sich von der normalen kindlichen Entwicklung bis hin zu therapeutischen Anwendungen bei Erwachsenen mit Wachstumsdeprivation oder bestimmten Erkrankungen wie dem Prader-Willi-Syndrom. In den letzten Jahrzehnten hat HGH auch im Bereich des Anti-Aging, Sport und Bodybuilding an Aufmerksamkeit gewonnen, was jedoch kontroverse Diskussionen über Sicherheit, Wirksamkeit und ethische Implikationen ausgelöst hat.
Inhaltsverzeichnis
Überblick über Human Growth Hormone (HGH)
Biochemische Eigenschaften von HGH
Synthese und Produktion in der Hypophyse
Funktion und Wirkmechanismen im Körper
Klinische Anwendungen
Somatropin – synthetisches HGH
Dosierung, Verabreichung und Nebenwirkungen
Rechtlicher Status und Regulierung
Kontroversen und Missbrauchspotenzial
Forschung und zukünftige Entwicklungen
Überblick über Human Growth Hormone (HGH)
Human Growth Hormone ist ein 191-Aminosäure-langes Peptid, das aus neun disulfidgebundenen Untereinheiten besteht. Es wird in der Hypophyse produziert und über die Blutbahn an Zielorgane wie Knochen, Muskeln und Leber transportiert. HGH stimuliert die Produktion von Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktor 1 (IGF-1), das die Zellproliferation und Proteinbiosynthese fördert.
Biochemische Eigenschaften von HGH
HGH besitzt eine hochgradig konservierte Struktur, die in allen Säugetieren ähnlich ist. Die Bindung an den spezifischen HGH-Rezeptor aktiviert verschiedene Signalwege, darunter die JAK/STAT- und MAPK-Schleifen. Diese Signale führen zu Veränderungen in Genexpressionen, Zellteilung und Stoffwechselprozessen.
Synthese und Produktion in der Hypophyse
Die Hypophyse produziert HGH als Reaktion auf hormonelle Stimuli wie Somatostatin, Ghrelin und Kalzium. Die Freisetzung erfolgt pulsartig, wobei die Spitzen im Schlaf auftreten. Faktoren wie Ernährung, Stress, körperliche Aktivität und genetische Veranlagung beeinflussen die Produktion.
Funktion und Wirkmechanismen im Körper
HGH fördert das Knochenwachstum durch Osteoblasten-Aktivierung, erhöht die Muskelmasse über Proteinsynthese und hemmt den Abbau von Muskelprotein. Im Fettstoffwechsel stimuliert es Lipolyse, reduziert Adiposität und beeinflusst die Glukosehomöostase. HGH wirkt zudem auf das Herz-Kreislauf-System, indem es die Durchblutung verbessert und die Myokardzellfunktion unterstützt.
Klinische Anwendungen
Bei Kindern mit Wachstumshormonmangel wird HGH als lebenslanges Therapieinstrument eingesetzt. Bei Erwachsenen kann es zur Behandlung von Körperfett-Reduktion, Osteoporose oder bestimmten seltenen Erkrankungen verwendet werden. Die therapeutische Dosis liegt typischerweise zwischen 0,1 und 0,4 mg pro Tag.
Somatropin – synthetisches HGH
Somatropin ist ein rekombinantes, genetisch verknüpftes HGH, das im Labor hergestellt wird. Es hat die gleiche Aminosäuresequenz wie natürliches HGH und kann daher die gleichen physiologischen Effekte erzielen. Somatropin ist in verschiedenen Formen erhältlich: als Injektionslösung (z. B. 1 mg/ml) oder als verpackte Einheiten für Selbstverabreichung.
Dosierung, Verabreichung und Nebenwirkungen
Die Standardverabreichung erfolgt subkutan mit einer einmaligen täglichen Dosis. Häufige Nebenwirkungen sind Schwellungen an der Injektionsstelle, Gelenkschmerzen, Wassereinlagerungen und Insulinresistenz. Langfristige Anwendung kann zu Hyperinsulinämie oder seltenen Tumorwuchs führen.
Rechtlicher Status und Regulierung
In vielen Ländern ist HGH nur mit ärztlichem Rezept erhältlich und unterliegt strengen Zulassungs- und Kontrollvorschriften. Der unrechtmäßige Erwerb, Verkauf oder Missbrauch von HGH ist strafbar. In Deutschland ist die Verwendung von HGH für Leistungssteigerung im Sport verboten.
Kontroversen und Missbrauchspotenzial
HGH wird häufig ohne medizinische Indikation als Anti-Aging-Mittel oder zur sportlichen Leistungsverbesserung missbraucht. Die wissenschaftlich belegten Vorteile bei älteren Menschen sind begrenzt, während die Risiken – darunter Herzinsuffizienz, Diabetes und Krebs – ernsthafte Bedenken darstellen. Sportorganisationen führen HGH regelmäßig im Rahmen von Dopingkontrollen.
Forschung und zukünftige Entwicklungen
Aktuelle Studien untersuchen den Einsatz von HGH in der regenerativen Medizin, bei neurodegenerativen Erkrankungen und zur Verbesserung der Lebensqualität bei chronischen Krankheiten. Fortschritte in der Geneditierung könnten zukünftig die Produktion von HGH mit minimalen Nebenwirkungen ermöglichen. Gleichzeitig arbeiten Wissenschaftler an besseren Screening-Methoden, um Missbrauch frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Human Growth Hormone ein vielseitiges Hormon mit bedeutenden therapeutischen Anwendungen ist, jedoch auch erhebliche Risiken birgt, wenn es außerhalb medizinisch kontrollierter Rahmen eingesetzt wird. Somatropin als rekombinantes HGH bietet eine sichere Alternative für die Behandlung von Wachstumshormonmangel und anderen Indikationen, solange die Dosierung strikt überwacht wird.